Nahezu einzigartig in der Umgebung kleidet sich das Tambourkorps je nach Anlass in verschiedenen Uniformen. So tragen wir in den meisten Fällen unserer Ausmärsche und Auftritte unsere blaue Uniform mit rot-weißen Schwalbennestern (Der Tambourmajor trägt außerdem Fangschnüre und Fransen an den Schwalbennestern). Die Kombination Rot-Weiß, die gleichzeitig unsere Vereinsfaben darstellt, weist dabei auf die Farben die Provinz Westfalen hin. Die blaue Farbe der Uniform geht auf die ersten eigenen Jacken zurück, die in den 50er-Jahren von der Feuerwehr übernommen wurden. Die Farbe Blau ist auch in den Geseker Stadtfarben zu finden.

Uniform Frack

Die zweite, wesentlich ältere Uniform, ist der Frack. Er wird nur auf dem Schützenfest der Geseker St. Sebastianus Schützenbruderschaft und bei gemeinsamen auswärtigen Auftritten mit dem Schützenverein getragen. Diese Tradition verweist auf die Zeit der Restauration (oder Biedermeierzeit) in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, als Frack und Zylinder zur Ausgehgarderobe zählten. Eine besondere historische Verbindung mit dem Schützenverein, der ebenfalls den Frack als Uniform trägt, ist erkennbar. Ab 1913 wurden dann grün-weiße Musikerabzeichen in Form von Schwalbennestern angeschafft, die an den Schultern des Frackes angenäht wurden. Die Farben Grün, Weiß und Schwarz (Farbe des Frackes) sind angelehnt an die Farben des Schützenvereins (und die wiederum auf weitere Farben. Siehe hierzu: www.sankt-sebastianus.de/divers/uniform.htm). Eine Besonderheit bilden die Schulterklappen des Tambourmajors. Dieser trägt am Frack Epauletten mit Wollfransen. Außerdem ziert eine Bärenfellmütze mit Fangschnüren statt eines Zylinders sein Haupt. Über die Herkunft der Fellmütze gibt es verschiedene ungesicherte Berichte. So soll sie von einem napoleonischen oder russischen Husaren stammen und im Zuge der Befreiungskriege (1813/15) nach Geseke gekommen sein.
Neben den besonderen Uniformen ist die Anzugsordnung von verschiedenen Traditionen beeinflusst. Am Schützenfest-Freitag werden beispielsweise eine schwarze und an den Folgetagen eine weiße Hose getragen. Diese Eigenheit beruht auf dem viertägigen Sebastianer-Schützenfest. Da damals die meisten Schützen (und Musiker) nur zwei weiße Hosen besaßen, hätte man sonst an vier Tagen zweimal waschen müssen (siehe ebenfalls: www.sankt-sebastianus.de/divers/uniform.htm). Eine weitere Tradition ist die Anzugsordnung anlässlich des Festumzuges zur Gösselkirmes. An diesem Datum beginnt für uns die offizielle Spielsaison und es wird daher erstmals im Jahr die weiße Hose getragen. Die Geseker Gösselkirmes ist darüber hinaus der Anlass für die Ehrungen unserer aktiven Mitglieder. Auf den Schulterklappen der blauen Uniform wird hierzu pro Dekade der Mitgliedschaft ein silberner Stern angebracht, nach 40 Jahren folgt zudem ein silberner Eichenkranz und nach 50 Jahren aktiver Mitgliedschaft ein goldener Kranz und der erste goldene Stern.

Um nun die Reihe der verschiedenen Uniformen zu vervollständigen, sollen hier auch unsere Karnevalskostüme erwähnt sein. Bei unseren Auftritten in Scharmede, Rüthen oder Rheda-Wiedenbrück trugen wir bisher Clowns- oder Spinnenkostüme, ganz früher eine überdimensionale Fliege zur blauen Uniform. Zurzeit sind wir mit neongelben Jacken in der Narrenzeit unterwegs.